Fazit:
Die deutsche Basketball-Nationalmannschaft startet mit einer Machtdemonstration in die Europameisterschaft. Gegen Montenegro steht am Ende der souveräne 106:76-Erfolg im Auftaktspiel. Dabei galt es in der ersten Hälfte im Turnier anzukommen und den Drive aufzunehmen. Es fehlte die Leichtigkeit, die Spielfreude, die Emotionen. Vorne wie hinten galt es noch an Stellschrauben zu drehen, auch weil die Balkanauswahl viele schwere Würfe traf. Angeführt von einem starken Nikola Vučević, der mit 23 Punkten Topscorer wurde, hielten die Osteuropäer lange dagegen. Im dritten Viertel war der Bann dann gebrochen: Über eine agile Defensive kamen die Deutschen immer wieder ins Tempospiel, erzielten 20 Punkte über Fastbreaks. Dazu verbuchte Team D zahlreiche Steals, machte kaum eigene Fehler, dazu glänzten die NBA-Stars Dennis Schröder und Franz Wagner mit 21 bzw. 22 Punkten. Auch Topshooter Andi Obst kam perfekt ins Spiel, traf 5/6 Dreier und war ein Garant für das schnelle Absetzen. Danach brachte der Weltmeister den Vorsprung sicher ins Ziel. Weiter geht es für das deutsche Team am Freitagmittag gegen Schweden, Montenegro trifft auf Litauen. Einen schönen Abend noch!

Big Man Nikola Vučević setzt den Schlusspunkt, klinkt nochmals einen Dreier ein, kommt damit auf starke 23 Punkte.

Und doch wird jetzt in der letzten Minute bis zum Ende durchgezogen. Maodo Lô drückt den Dreier durch die Reuse, Oscar da Silva verbucht Trading Buckets und Kratzer holt am eigenen Brett den Mosterblock raus. Noch ein bisschen fürs Auge...

Und dann sind die 100 voll! Auch Justus Hollatz kriegt noch Minuten, springt in den Pass und geht in den Fastbreak. Die Stimmung ist ausgelassen, Spieler und deutsche Fans freuen sich über einen geglückten Start ins Turnier.

Immer wieder blitzt mal die individuelle Klasse auch auf Seiten der Montenegriner auf: Nikola Vučević sammelt seinen fünften Assist ein, der Center bedient Marko Simonović, der von draußen den Dreier zündet. Doch mehr als Ergebnisksometik dürfte hier nicht mehr zu holen sein.

Das muss kurz vor dem Ende nicht mehr sein! Nikola Vučević verschätzt sich komplett, reißt Maodo Lô in voller Bewegung um, lässt ihn über die Klippe springen. Das dürfte wohl mindestens ein unsportliches Foul geben, zeitgleich aber auch ein Offensivfoul von Kratzer für sein Klammern.

Die Partie ist natürlich längst in trockenen Tüchern, mehr als 30 Punkte ist natürlich schon eine Machtdemonstration. Dabei sieht es bei Bonga wohl etwas schlimmer aus, der Griff ging aus dem Laufen direkt ans Knie, hoffentlich keine schlimmere Verletzung.

Das ist ein perfekter Start, alle Spieler kriegen auf deutscher Seite ihre Minuten. Lediglich Franz Wagner musste bisher über 20 Minuten schultern, ansonsten wurde die Last sehr gut verteilt. Nach zwei Freiwürfen von Simonović versenkt Thiemann den nächsten Dreier, Oscar da Silva legt auch nochmal einen layup aus dem Drive nach.

Die letzte Intensität ist jetzt natürlich aus der Partie. Montenegro versucht noch vieles, doch kaum etwas klappt noch. 23 Punkte in über 15 Minuten, dazu große Defensivprobleme gegen die deutschen Schützen. So trudelt die Partie dahin, Deutschland wird sicher und ohne größere Mühen den so wichtigen Auftaktsieg holen.

Unterdessen macht sich Leon Kratzer warm, dürfte heute auch noch ein paar Minuten bekommen. Mit etwas Sorgen gehen die Blicke derweil zu Isaac Bonga, der verletzt in die Kabine gebracht wurde. Es deutet vieles auf einen Pferdekuss hin, trotzdem gute Besserung an der Stelle.

Nach und nach reiht sich das ganze deutsche Team in die Scoringliste ein, das dürfte ein Booster fürs Selbstvertrauen sein nach langer Verletzungspause. Maodo Lô stellt sich den Gegenspieler, drückt den Wurf von Downtown in die Maschen.

Theis geht erstmal auf die Bank mit seinem vierten persönlichen Foul. Kyle Allman hatte das Foul clever gezogen: Nach einer Wurffinte hatte sich Allman noch am Block aufgehangen, das Ganze gerade noch im Rahmen der Angriffsuhr. So gehts dreifach an die Linie, zwei Würfe fallen.

Gegen einen langsam aufbauenden Gegner kommt der Weltmeister immer wieder in einfachen Fastbreaksituationen. Ganz uneigennützig und auf den Punkt ausgespielt legt Maodo Lô die Kugel nochmal quer auf Wagner, der den Ball wuchtig durch die Reuse stopft. Das sind insgesamt 16 Fastbreakpunkte...

Dazu schmeißt Emir Hadžibegović noch den nächsten Dreier hinterher, den kleinen Lauf unterbricht Wagner dann mit den nächsten beiden erfolgreichen Freiwürfen. Kyle Allman behauptet sich im Drive gegen zwei Gegenspieler, findet die Lücke und legt das Leder mit der rechten Hand über den Ring.

Das letzte Viertel gilt es jetzt seriös zu Ende zu bringen, bis hierhin hatte das deutsche Team alles im Griff. Doch die Montenegriner wollen sich nciht kampflos ergeben, bestrafen in Person Emir Hadžibegović von einen Fehlpass von Franz Wagner mit einem Korbleger.

Viertelfazit:
Mit einem bockstarken dritten Viertel legt Deutschland den Grundstein für den Auftaktsieg bei der Europameisterschaft. Eine klare Leistungssteigerung in allen Belangen sorgt hier für ein Polster von über 20 Punkten. Vor allem Andi Obst war einer der prägenden Akteure, sorgte mit vier erfolgreichen Dreiern für ein hohes Scoring in den zehn Minuten. Dazu kommen zahlreiche Steals, ganz wenig Turnover, die Mannschaft strotzt nur vor Selbstvertrauen, das ist ein ganz starker Auftritt nach der Pause.

Das deutsche Team spielt die Uhr am Ende perfekt runter, Tristan da Silva bringt seine Klasse auf den Court und setzt mit dem Floater den Schlusspunkt für das dritte Viertel.

Die reinen Gamestats der Deutschen spiegeln die Deutlichkeit nur teilweise wider. 48% Wurfquote, der Dreier fällt nur jedes dritte Mal. Und auch die Freiwurfquote ist mit 70% nicht überragend. Doch was Rebounds angeht, hat sich das deutsche Team eindeutig gesteigert: 17:17 defensiv, 14:5 sogar am offensiven Brett. Dazu kommen noch sechs Steals und nur drei Turnover - das ist Weltklasse!

Steal und Fastbreak über Tristan da Silva, die einfachen Punkte gehen aufs deutsche Konto. Den Montenegrinern droht heir eine herbe Klatsche nach einer starken ersten Hälfte, das gilt es mit der nächsten Auszeit von Trainer Boško Radović zu verhindern.

Andi Obst is on fire! 5/6 Dreier, 18 Punkte, der Guard läuft gerade richtig heiß und zeigt, warum er der beste Shooter Europas ist. Bonga dribbelt nach dem Rebound die Kugel nach vorne, legt das Leder rechtzeitig nach links raus, wo Obst von Downtown versenkt.

Von den insgesamt vier Würfen landen nur zwei in der Reuse, die Freiwurfquote ist noch ausbaufähig. Doch mit dem zusätzlichen Ballbesitz könnte der Vorsprung hier erstmals auf beruhigende 20 Punkte anwachsen.

Jetzt brennen hier die Sicherungen durch bei Marko Simonović! Im Zweikampf mit Johannes Thiemann um den Rebound hält der Montenegriner den Deutschen im Klammergriff. Nach dem Call gibt es noch den Schubser, im Videoreplay schauen sich die Refs das an und entscheiden auf Foul, sowie zusätzlich unsportliches Foul. Damit folgen jetzt erstmal Freiwürfe...

Das ist jetzt der deutsche Basketball in Perfektion! Eine ballorientierte Abwehr, Reboundarbeit, offene Würfe für die besten Schützen, starke Leader in schwierigen Situationen. Deutschland setzt sich zunehmend ab, auch weil Kapitän Schröder den nächsten tiefen Dreier ins Gesicht des Gegenspielers trifft.

Erst zieht Schröder auf der linken Seite an die Baseline, diese Abdrehung ist überragend. Ein klassischer Move, der Reverse-layup landet in den Maschen. Und nach dem nächsten Rebound geht es in die schnelle Transition, Obst nimmt den Dreier fast von der Mittellinie. Der beste Werfer Europas läuft gerade so richtig heiß, verzeichnet schon drei Würfe von Downtown nach der Pause.

Zusehends setzt etwas Entspannung auf deutscher Seite ein, der Spielrhythmus und die Spielkontrolle scheinen jetzt auch Selbstvertrauen zu geben. Der Vorsprung ist beruhigend, vor allem auch weil Franz Wagner mit seiner individuellen Klasse und seinen schnellen Beinen nicht zu stoppen ist.

Igor Drobnjak macht ein starkes Spiel, findet in der Box gute Lösungen. Mit einem Floater tütet der Spielmacher die nächsten beiden Punkte ein. Auf der anderen Seite wird Obst in die Bewegung gebracht, zieht mit zwei Schritten nach innen und zündet den nächsten Dreier.

Das ist sein Signature-Move, das ist Andi Obst in Perfektion. Startend an der rechten Baseline kommt der Shooter über das pick and roll aus zentraler Position zum Wurf. Einen Meter hinter der Dreierlinie gibts den Abschluss vom Parkplatz, es geht direkt in die nächste Auszeit beim zweistelligen Abstand.

Nach einem deutlichen Airball von Marko Simonović von der linken Baseline geht Franz Wagner in die Transition, ist einmal mehr nur mit einem Foul zu bremsen. So stehen bereits drei Fouls auf dem montenegrinischen Konto bei noch über sieben Minuten auf der Uhr.

Nach zwei vergebenen Freiwürfen ist NBA-Star Franz Wagner zurück auf Kurs und bringt die nächsten beiden Würfe von der Linie in die Maschen. Damit steht der Schütze nun bei 4/7, jubelt darüber und bringt auch endlich Emotionen mit auf den Court.

Beide Teams kommen schwungvoll aus der Kabine. Schröder eröffnet das dritte Viertel mit einem layup, baut die Führung direkt aus. Doch über Simonović haben die Montenegriner eine schnelle Antwort parat, auch hier sitzt der Korbleger. Über Trading Buckets stellt Theis den alten Abstand wieder her.

Rein in die zweite Hälfte! Kann Deutschland den knappen Vorsprung bis ins Ziel retten oder kommt Montenegro nochmal in den Genuss einer eigenen Führung?

Halbzeitfazit:
Das deutsche Team startet insgesamt mit einer durchwachsenen Leistung in die Europameisterschaft. Auftaktgegner Montenegro erschwerte dem amtierenden Weltmeister das Leben. Es prallten zwei verschieden Spielphilosophien aufeinander: Das schnelle Tempospiel der Deutschen gegen den langsamen Aufbau der Montenegriner. Im ersten Viertel kamen die Osteuropäer vor allem über die zweiten Bälle, das Rebounding funktionierte überragend. Gerade NBA-Center Nikola Vučević glänzte mit sieben Rebounds und 14 Punkten, leistete sich bis dato nur einen einzigen Fehlwurf. Seine körperliche Gangart bekamen die Deutschen nur schwer in den Griff, viel ging aber über die schnelle Transition. Hier glänzten einmal mehr Schröder und Wagner mit 14 und zwölf Punkten, vor allem der Kapitän war zur Stelle, als das Spiel im zweiten Viertel ins Stocken geriet. Bis auf acht Punkte setzte sich Team D ab, doch die Balkantruppe kam nochmal auf Tuchfühlung, weil Kyle Allman zwei Dreier in der Crunchtime zündete. Noch ist hier alles offen, bis gleich zur zweiten Hälfte!

Und nochmal kommt Kyle Allman in den Genuss eines Dreiers. Immerhin sorgt Isaac Bonga für trading buckets, das sind schnelle Aktionen. Die Hoffnung liegt darauf, dass die Montenegriner das Tempo nicht über 40 Minuten mitgehen können.

Obst versucht es von draußen, ein klassischer Wurf. Von der Baseline kommt der Shooter hoch, nimmt den tiefen Wurf von Downtown, scheitert jedoch am Ring. Auf der anderen Seite zündet Kyle Allman den Dreier aus der Transition, das Spiel ist komplett offen.

Mit dem nächsten Foul von Bonga an Allman ist die Teamfoulgrenze erreicht. Damit gibts zwei Freiwürfe für den Playmaker. Noch fehlt im deutschen Team etwas die Leichtigkeit, Montenegro bleibt dem deutschen Team jederzeit im Nacken. Die Ansätze sind gut, doch noch kriegt vor allem Nikola Vučević zu viele offene Würfe.

Das ist der erste Fehlwurf von Nikola Vučević, der Dreier bleibt auf dem Ring hängen. Franz Wagner sammelt den Rebound ein, treibt die Kugel nach vorne und marschiert mit dem Eurostep bis in die Box. Ein herrlicher Korbleger, jetzt übernimmt der nächste Superstar im deutschen Team.

Das pick and roll der Montenegriner ist eine enorme Waffe, die dem deutschen Abwehrverbund große Schwierigkeiten bereitet. Gerade Nikola Vučević und Đorđije Jovanović brillieren in der Zone, da gilt es in der ersten deutschen Auszeit nun weiter gegenzusteuern.

Selbst Theis als guter Rimprotector hat gegen dieses Play keine Chance. Allman zieht das Spiel an der Freiwurflinie auf, im give and go wird Nikola Vučević in die Box geschickt, hat dort freie Bahn. Doch nach einem Steal geht Obst in den Fastbreak und sammelt die einfachen Punkte ein.

Auch der NBA-Center Nikola Vučević versucht es weiter im Eins gegen Eins in der Verteidigung, doch der Big Man ist eine Maschine in der Box. Vučević schiebt den Gegenspieler weg, behauptet den offenen Wurfarm und verbucht insgesamt schon zwölf Punkte bei makelloser Wurfquote aus der Zone. Damit ist der Schröder-Lauf vorerst unterbrochen.

Das ist eine Machtdemonstration von Dennis Schröder! Der deutsche Kapitän steht bereits bei 14 Punkten, stellt auf acht Punkte Führung und schickt Montenegro in die nächste Auszeit. Hinten steht die Abwehr agiler, antizipiert auf einfache Steals. Vorne sichert Obst den Rebound, so kriegt Schröder den offenen Dreier.

Im Halbfeld übernimmt Schröder die Regie, führt seine Farben gerade an. Mit einem bockstarken Antritt zieht der Kapitän zur rechten Baseline, findet noch Platz für ein layup. Dank Foul gibts auch noch einen Freiwurf, damit ist das Drei-Punkt-Spiel perfekt.

Das ist die individuelle Klasse eines NBA-Stars! In einer schwierigen Phase übernimmt Kapitän Dennis Schröder, schickt seinen Gegenspieler mit einer Körperfinte Pommes holen und vollendet seinen Drive mit einem gefühlvollen Korbleger.

Die Osteuropäer sind voll mit im Geschehen, Voigtmann und Simonović treffen beide aus der Box. Doch die Balkantruppe trifft gerade auch die schwierigen Würfe unter Kontakt gegen den Block, das gibt natürlich Selbstvertrauen.

So schnell kann es gehen! Montenegro holt sich die Führung zurück. Ein einfacher Korbleger von Drobnjak, gefolgt von einem Ballverlust von Schröder, dann legt selbiger Spielmacher noch einen Dreier nach.

Viertelfazit:
Das deutsche Team startet seriös in die Basketball-EM und führt verdient mit 24:20 nach den ersten zehn Minuten. Der angestrebte Spielstil brachte früh Sicherheit gegen einen unangenehmen Gegner aus Montenegro. Mit einer kompakten Defensive provozierte der Weltmeister einige Ballgewinne, dann ging es schnell in die Transition. So erzielte Deutschland insgesamt neun Punkte. Ein starker Anfang, doch noch fehlt die Leichtigkeit, die Überlegenheit in Zahlen. Auch die Würfe von draußen fehlen noch, Montenegro hingegen spielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten schon sehr starken Basketball.

Maodo Lô geht viel Risiko in der Verteidigung, ein Mannschaftsfoul war noch offen. Doch der Spielmacher provoziert einen Ballverlust, damit kriegt Team D noch einen Angriff über acht Sekunden. Den entscheidenden Dreier setzt Kapitän Schröder dann knapp neben den Ring.

Montenegro muss viel investieren, kurz vor Ablauf der Angriffsuhr ist es dann Igor Drobnjak, dem ein Drive durch die Box gelingt. Auf der anderen Seite nutzt Voigtmann seine Geschwindigkeitsvorteile gegen Vučević und findet die Lücke zum Korbleger.

Ausbaufähig ist noch die Reboundarbeit, über die zweiten Bälle holen sich die Montenegriner gerade viele offene Wurfchancen. So staubt Vučević den einfachen Korbleger ab, doch sofort hat Franz Wagner mit seiner individuellen Klasse die nächste Antwort parat. Mit der linken Hand setzt er die Kugel trotz Foul ans Brett und scort auch noch von der Linie.

Das ist das deutsche Spiel! Das ist ein seriöser und disziplinierter Auftakt, nach einfachen Ballgewinnen geht es blitzschnell in die Transition. Als Erstes kommt Thiemann in der Box in Wurfposition, legt den nächsten offenen Ball über den Ring. Montenegro-Coach Boško Radović bittet zur Auszeit, 0:7 Fastbreakpunkte passen dem Trainer gar nicht...

Die Montenegriner spielen einen ruhigen Aufbau, verzichten auf jegliches Tempospiel. Gänzlich anders das deutsche Team, was in Gänze auf das schnelle Spiel setzt. So nehmen sich die Mannen vom Balkan derweil viele Würfe von draußen, der Weltmeister setzt auf einfache Korbleger.

Nach gut sechs Minuten starten beide Trainer das große Wechselkarussell. Beide Teams wechseln doppelt, auf deutscher Seite kommen Bonga und Lô, Montenegro wechselt Simonović und Drobnjak ein.

Endlich ist der Knoten geplatzt! Andi Obst kommt über die rechte Seite, nach dem pick and roll sucht der Shooter unter Kontakt seinen ersten Abschluss von draußen. Die Kugel fällt, auch der zusätzliche Freiwurf geht noch ins Netz.

Mit einem 7:0-Lauf dreht das deutsche Team hier den Spieß um. Gerade Franz Wagner, die letzten fünf deutschen Punkte in diesem Lauf erzielt, kommt gerade immens über das eigene Tempospiel. Doch Big Man Nikola Vučević zündet den Dreier aus zentraler Position und bringt die Kugel durch die Reuse.

Dann läuft die schnelle Transition, mit open court Basketball findet Franz Wagner die Lücke in seinem Drive. Der layup gelingt, das and-one fällt zusätzlich, damit holt sich das deutsche Team die Führung wieder zurück.

Das deutsche Team steht jetzt sehr passiv, bleibt in der Zone dicht am Gegenspieler dran. So soll Center Vučević den Spielaufbau gestalten, bisher gibt es noch nicht das pressingartige Defensivspiel. Doch nun landen die Abpraller vermehrt in deutschen Händen.

Mit der zweiten Wurfchance fällt der nächsten Dreier. Erst tanzt Allman im Dribbling, nimmt den step back, setzt den Floater aber nur auf den Ring. Der Rebound geht aber in der Folge raus zu Đorđije Jovanović, der von der linken Baseline trifft.

Den ersten Wurf von Downtown versenkt Kyle Allman von draußen. Gegen den guten Block von Theis trifft der eingebürgerte Allman. Damit geht die Ballkanauswahl erstmals in Führung, dazu legt Center und NBA-Star Nikola Vučević gleich noch einen Korbleger aus der Box nach.

Geburtstagskind Franz Wagner startet direkt vom Sprungball weg mit einem schnellen Korbleger. In der Defense holt der NBA-Star dann sofort dene ersten Steal, das ist ein guter Start für das deutsche Team.

Los geht's, das erste Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Montenegro ist eröffnet.

Deutschland startet mit der vermeintlich stärksten Aufstellung: Schröder, Obst, Wagner, Voigtmann und Theis beginnen auf dem Court. Dem gegenüber schickt Montenegro-Coach Boško Radović folgende Spieler in Rennen: Allman, Vučević, Slavković, Hadžibegović und Jovanović. Die Hymnen sind durch, beide Teams sind heiß, gleich fliegt der Ball.

Personell galt es für Übungsleiter Alex Mumbru noch den letzten Feinschliff am Kader vorzunehmen. Zwei Spieler mussten aus dem DBB-Aufgebot noch gestrichen werden, einer war David Krämer sein, der wegen seiner Muskelverletzung keine Freigabe von seinem Heimatverein Real Madrid erhielt. Den letzten kaderplatz sicherte sich Leon Kratzer, Nelson Weidemann hingegen wird die EM vor dem Fernseher verfolgen müssen. Erfreulich war, dass Daniel Theis nach überstandener Verletzungspause sein Comeback in den beiden Testspielen geben konnte. Der Center fand am Donnerstag in der zweiten Hälfte auch zu seinem Rhythmus, musste aber mit fünf Fouls frühzeitig das Parkett verlassen. Die erste Fünf, sowie die Rotationsspieler scheinen bereit für den Titel, das unterstrich Kapitän Dennis Schröder auch deutlich in zahlreichen Interviews. Dabei muss die DBB-Auswahl ausgerechnet zum Auftakt auf ihren Cheftrainer verzichten. Alex Mumbru befindet sich derweil stationär im Krankenhaus, genauere Informationen ließ der DBB nicht verlauten. An der Seitenlinie wird in enger Absprache Co-Trainer Alan Ibrahimagic das Zepter in die Hand nehmen.

Doch bevor das nächste Großturnier endgültig startet, standen für die Mannen um Kapitän und NBA-Star Dennis Schröder noch zwei wichtige Testspiele gegen Europameister Spanien an. Vor knapp einer Woche testete die DBB-Auswahl gegen die Iberer, in einem intensiv geführten Match rettete sich Team D in die Verlängerung, konnte diese anschließend knapp mit 106:105 für sich entscheiden. Matchwinner war dabei Dennis Schröder, der trotz schwankender Form insgesamt 26 Punkte auflegte. Franz Wagner kam auf 19 Punkte, Deutschlands Punktegaranten zeigten sich noch nicht in bestechender Form, dabei ließ sich immer mehr die Handschrift von Trainer Alex Mumbru erkennen. Anstatt das System von Ex-Coach Gordon Herbert zu übernehmen, versucht der Spanier seine eigenen Vorstellungen zu integrieren. Das soweit auch schon mit Erfolg, die aggressive Defensivarbeit, sowie ein starkes Tempospiel konnten bereits erfolgreich umgesetzt werden. Noch besser lief die Generalprobe am vergangenen Samstag: Hier gewann die Adlerauswahl souverän mit 95:78, vor allem Franz Wagner wusste mit einer überragenden Wurfquote zu überzeugen, das war ein medaillenreifer Auftritt.

Der Hype um den deutschen Basketball reißt seit dem sensationellen Gewinn der Weltmeisterschaft vor zwei Jahren nicht ab. Als Weltmeister und Bronzegewinner bei der letzten EuroBasket geht die DBB-Auswahl natürlich mit als großer Favorit in das Turnier, welches in vier Ländern ausgetragen wird. Insgesamt treffen dann 24 Teams in jeweils Sechsergruppen aufeinander, Deutschland trifft im finnischen Tampere heute auf Montenegro, ehe dann die Begegnungen gegen Schweden, Litauen und Großbritannien folgen, zum Abschluss geht es dann gegen Co-Gastgeber Finnland. Da hier die ersten Vier weiterkommen, sollte das Erreichen des Achtelfinals für das Team von Headcoach Alex Mumbru eher reine Formsache sein. Doch mit Serbien, Frankreich, Spanien, Litauen und Slowenien sind einige bockstarke Mannschaften mit dabei, zahlreiche NBA-Stars sind bereit alles auf dem Parkett für ihre nationalen Farben zu lassen.