Fazit:
Letztlich wird es also noch ein deutlicher Sieg. In Spiel eins der Finalserie um die deutsche Meisterschaft gewinnen die Eisbären Berlin ihr Heimspiel gegen die Kölner Haie mit 5:1. Der Sieg des Titelverteidigers ist ohne Frage verdient, fällt aber sicherlich etwas zu hoch aus. Zwar legten die Hausherren los wie die Feuerwehr, gingen nach 25 Sekunden in Führung und waren zunächst über weite Strecken tonangebend. Doch die Gäste arbeiteten sich in die Partie. Spätestens im zweiten Drittel erlangten die Rheinländer abschnittsweise Gleichwertigkeit, hatten selbst gute Phasen. Im Schlussabschnitt war der KEC dann gleich von Beginn an zur Stelle. Angesichts des Rückstandes sahen sich die Domstädter auch gezwungen, vor 14.200 Zuschauern in der ausverkauften Uber Arena mehr zu tun. Die Eisbären jedoch nutzten eine doppelte Überzahl, um endgültig auf die Siegerstraße zu gelangen, waren zum Ende richtig effizient, legten nach und zogen den Haien vollends den Zahn.

Damit ist der Drops in der Uber Arena gelutscht - zumindest für heute. Das lassen sich die Eisbären natürlich nicht mehr nehmen. Und die Haie wissen, dass sie sich jetzt schon auf ihr Heimspiel am Samstag konzentrieren können.

Tor für die Eisbären Berlin, 5:1 durch Leo Pföderl
Rechts an der Bande, tritt Frederik Tiffels kurz an, schafft sich mit der Finte Raum, passt in die Mitte. Ty Ronning erwischt die Scheibe zunächst nicht richtig, setzt nach. Dann fällt der Puck rechts vor der Kiste praktisch auf den Schläger von Leo Pföderl, der mühelos einschießen kann und zum vierten Mal in diesen Playoffs trifft.

Und so kommen die Eisbären unbeschadet davon, verteidigen ihre drei Tore Vorsprung und dürfen ihre Reihen wieder auffüllen.

Gefährlich werden die Haie während ihrer Überzahl nicht. Alexandre Grenier erwischt bei einem Direktschussversuch den Puck nicht richtig.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Blaine Byron (Eisbären Berlin)
Direkt nach dem Tor gibt es Diskussionen. Július Hudáček beschwert sich bei den Unparteiischen. Und dann werden zwei Strafminuten wegen unsportlichen Verhaltens gegen Blaine Byron ausgesprochen.

Tor für die Eisbären Berlin, 4:1 durch Liam Kirk
Links in der Angriffszone schlägt Blaine Byron einen Haken, spielt zu Yannick Veilleux, der sofort in den rechten Bullykreis weiterleitet. Das geht ganz fix. So schnell bekommt Július Hudáček das kurze Eck nicht abgedeckt. Dort hinein schießt Liam Kirk.

Tor für die Eisbären Berlin, 3:1 durch Kai Wissmann
Nach einem Zuspiel von Liam Kirk nimmt Kai Wissmann am rechten Bullykreis Maß. Vor dem Tor sorgt Frederik Tiffels für massive Sichtbehinderung. Mit 150 Stundenkilometern rauscht die Schuss des Berliner Kapitäns ins lange Eck. Wissmann kommt zu seinem vierten Tor während dieser Playoffs.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Juhani Tyrväinen (Kölner Haie)
Beim Forechecking in der gegnerischen Zone teilt Juhani Tyrväinen einen Stockschlag gegen Kai Wissmann aus. Das beschert den Eisbären anderthalb Minuten doppelte Überzahl.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Justin Schütz (Kölner Haie)
Hinter dem gegnerischen Tor gerät der Schläger von Justin Schütz zwischen die Beine von Gabriel Fontaine, der zu Fall kommt. Das gibt zwei Strafminuten - die ersten gegen den KEC.

So gelingt es den Hausherren immer wieder, dem KEC den Wind aus den Segeln zu nehmen. Entsprechend verstreicht Minute um Minute. Aktuell gestaltet sich die Partie sehr offen.

Gabriel Fontaine tanzt da rechts vor dem Tor. Wo sind die Gegenspieler? Erst im letzten Moment, als der Berliner abschließen möchte, bekommt Alexandre Grenier den Schläger noch dazwischen.

Auf der Gegenseite sind die Eisbären nicht untätig, kommen in Person von Blaine Byron zum Abschluss. Der kanadische Center findet seinen Meister in Július Hudáček.

Erstmals sind die Haie gleich zu Drittelbeginn auf der Höhe, wirken sehr aktiv und spielen nach vorn. Der KEC hat die Zeichen der Zeit erkannt. Das Zwischenergebnis gibt die Richtung für das eigene Handeln auch vor.

Drittelfazit:
Auch nach dem mittleren Spielabschnitt führen die Eisbären Berlin gegen die Kölner Haie mit einen Tor Vorsprung – inzwischen steht es 2:1. Auch dieses zweite Drittel begannen die Hausherren tonangebend, doch dann kamen die Gäste plötzlich zum Ausgleich. Dieser küsste die Rheinländer richtig wach, die anschließend ihre bislang beste Phase hatten. Eine komplette Wendung bekam der KEC allerdings nicht hin. In der Folge rangen die Eisbären mit aller Macht um Spielanteile, wollten unbedingt wieder mehr Kontrolle haben. Das gelang den Männern von Serge Aubin, die ihre Bemühungen mit dem zweiten Treffer krönten. Die Führung des Titelverteidigers geht insgesamt in Ordnung, die Schussbilanz spricht mit 25:17 für die Gastgeber. Im zweiten Drittel jedoch waren es lediglich 11:10 – die Haie also sind durchaus dran.

Dann raufen Moritz Müller und Ty Ronning. Die Referees gehen schnell dazwischen, trennen die Streithähne und verzichten dann darauf, Strafen zu verteilen.

Während dieser Strafzeit sind die Hausherren gefährlicher. Aus allerbester Position schießt Blaine Byron ganz knapp vorbei, weil Justin Schütz da erfolgreich mit dem Schläger arbeitet und dazwischenfunkt. Kurz darauf dürfen die Eisbären ihre Reihen wieder auffüllen. Von der Strafbank kommend, schaltet sich Adam Smith ein und vergibt die Chance.

In Unterzahl schaffen sich die Eisbären Entlastung, nehmen Zeit von der Uhr. Aus dem linken Bullykreis kommt Yannick Veilleux zum Schuss. Den pariert Július Hudáček.

Kleine Strafe (2 Minuten) für Adam Smith (Eisbären Berlin)
Erstmals öffnet sich die Tür zu einer der Strafbänke. Dort muss sich Adam Smith nach einem Halten gegen Juhani Tyrväinen einfinden.

Rechts von der blauen Linie bringt Tim Wohlgemuth den Puck zum Tor. Das Ding wird abgefälscht. Louis-Marc Aubry lauert im Slot. Letztlich springt das Hartgummi vom rechten Oberarm des Berliner Goalies zur Seite weg.

Tor für die Eisbären Berlin, 2:1 durch Korbinian Geibel
An der Bande links hinter dem Tor verlagert Blaine Byron das Spiel klug, findet über die Bande Korbinian Geibel. Am rechten Bullykreis hat dieser wenig später viel Platz, kann in Ruhe Maß nehmen und trifft mit seinem Handgelenkschuss flach ins lange Eck. Für den Verteidiger ist das der zweite Playoff-Treffer in dieser Saison.

Louis-Marc Aubry tanzt in den rechten Bulylkreis, spielt mit der Rückhand in die Mitte. Im Slot schließt Parker Tuomie direkt ab und scheitert an Jake Hildebrand.

Nun spielen die Haie wieder gut mit, arbeiten mit Frederik Storm zum Tor. Richtig gefährlich wird das nicht, doch die Domstädter bleiben auch in der Folge dran.

Ty Ronning und Josh Currie prallen unglücklich zusammen, bleiben auf dem Eis liegen. Der Berliner erhebt sich dann als Erster, steckt den Aufprall gut weg. Wenig später steht auch der Kölner Angreifer wieder.

Nach der guten Kölner Phase versuchen die Hausherren gerade mit Macht, wieder mehr Kontrolle zu erlangen. Die Eisbären zeigen sich wieder ausgiebiger in der Angriffszone.

Erneut erobern die Haie das Spielgerät. In halbrechter Position zieht Parker Tuomie ab. Berlins Goalie Jake Hildebrand blockt ab. Louis-Marc Aubry setzt nach, bekommt die Scheibe aber nicht unter Kontrolle.

Tor für die Kölner Haie, 1:1 durch Alexandre Grenier
Hinter dem eigenen Tor zögert Kai Wissmann zu lange, bekommt dann Druck von Gregor MacLeod, der die Scheibe abfälscht. Der Puck landet bei Alexandre Grenier, der im Slot zunächst mit der Rückhand an Jake Hildebrand, aber eine zweite Chance bekommt und nun den Weg ins Tor findet. Der Kanadier, einst auch mal ein Eisbär, trifft zum zehnten Mal, ist damit bester Schütze in diesen Playoffs.

Olivier Galipeau bringt den nächsten Berliner Torschuss an und scheitert an Július Hudáček.

Liam Kirk möchte gleich wieder den ersten Akzent setzen, schießt praktisch von der Grundlinie aus massiv ungünstigem Winkel. Július Hudáček ist aufmerksam und lässt sich nicht ins Bockshorn jagen.

Drittelfazit:
Nach 20 Minuten führen die Eisbären Berlin im ersten DEL-Finalspiel gegen die Kölner Haie mit 1:0. Der Titelverteidiger legte einen Blitzstart hin, wirbelte den Gegner gleich mit dem ersten Angriff gehörig durcheinander und ging nach 25 Sekunden in Führung. Danach drückten die Hausherren weiter, besaßen noch mehr gute Gelegenheiten. Nur ganz allmählich kamen dann auch die Gäste zur Geltung, kreierten eigene Offensivaktionen und verzeichneten durchaus Gelegenheiten zum Ausgleich. Der wäre freilich nicht verdient gewesen, aber diese Lebenszeichen waren wichtig für die Rheinländer. Noch ist also nichts verloren für den KEC. Aber ohne Frage haben die Eisbären phasenweise sehr dominiert, die bislang 14:7 Torschüsse sind Beleg für die Kräfteverhältnisse auf dem Eis.

Eine springende Scheibe verfehlt den Schläger von Moritz Müller. Ty Ronning macht sich auf den Weg. Doch für die Haie ist ja noch Brady Austin da, der klärend eingreifen kann.

Auf der Gegenseite taucht Gabriel Fontaine mal wieder im rechten Bullykreis auf, visiert diesmal das lange Eck an. Július Hudáček pariert.

MacLeod ans Gestänge! Justin Schütz setzt an der Bande hinter dem Tor nach, legt auf diese Weise für Gregor MacLeod auf, der rechts vor der Kiste nicht lange fackelt und den rechten Pfosten trifft.

Links von der blauen Linie zieht Jan Luca Sennhenn ab, nutzt den Verkehr in der Schussbahn. Der Puck aber rauscht links vorbei. Im Nachsetzen hat Maximilian Kammerer kein Glück.

Nach einem Zuspiel von Ty Ronning feuert Frederik Tiffels aus spitzem Winkel. Bei guter Sicht macht Július Hudáček sichere Beute.

Kirk an den Pfosten! Nach einem Zuspiel von Yannick Veilleux schießt Liam Kirk aus dem rechten Bullykreis aufs kurze Eck. Der Schoner von Július Hudáček ist im Weg. Doch Kirk holt sich selbst den Abpraller und trifft anschließend den linken Pfosten.

Lean Bergmann spaziert zwischen den Bullykreisen nach links, hat Veli-Matti Vittasmäki an den Fersen und trifft unter Bedrängnis letztlich das Außennetz.

KEC-Kapitän Moritz Müller schaltet sich jetzt mit ein, schafft es problemlos in die Angriffszone. Sein abgefälschter Schuss fliegt dann nicht so weit an der Kiste vorbei.

Gabriel Fontaine ist rechts neben dem Tor unterwegs, hat keinen idealen Winkel. Sein Handgelenkschuss kommt da auch nicht durch.

Nach Kräften bemüht sich der KEC, hier Akzente zu setzen. Maximilian Glötzl macht sich um den zweiten Kölner Torschuss der Partie verdient. Wirklich in Gefahr gerät Jake Hildebrand dabei nicht.

Sofort halten die Berliner wieder dagegen. Ty Ronning leitet zu Frederik Tiffels weiter, der diagonal vors Tor spielt. Der Pass kommt nicht ideal für Leo Pföderl, der entsprechend nicht viel draus machen kann.

Nun melden sich die Gäste erstmals zu Wort. Nach einem Zuspiel von Frederik Storm feuert Juhani Tyrväinen in halbrechter Position sofort, scheitert mit seinem Flachschuss an Jake Hildebrand.

Erneut ist das die eben erfolgreiche Reihe. Liam Kirk spielt den Diagonalpass in den rechten Bullykreis. Dort bringt Gabriel Fontaine den Onetimer an, setzt den aber knapp über den linken Torwinkel.

Berlin bleibt dran, bestimmt das Geschehen auch im weiteren Verlauf. Die Haie haben Mühe, hier ins Spiel zu finden.

Tor für die Eisbären Berlin, 1:0 durch Liam Kirk
Nicht einmal eine halbe Minute benötigen die Hausherren für diesen Blitzstart. Über rechts stürmt Yannick Veilleux in die Angriffszone, zieht dann durch den rechten Bullykreis Richtung Mitte, spielt mit der Rückhand in den Slot. Dort schießt Gabriel Fontaine direkt, scheitert aber an Július Hudáček. Den Abpraller bugsiert Liam Kirk dann in den Kasten und erzielt seinen fünften Treffer während dieser Playoffs.

Für Ordnung auf dem Eis sollen Marian Rohatsch und Sean MacFalane sorgen. Den beiden Schiedsrichtern gehen an den Linien Maksim Cepik und Kai Jürgens zur Hand.

Aufseiten der Gäste gibt es im Vergleich zum Montag keine großartigen Änderungen. Einzig Louis-Marc Aubry und Marco Münzenberger tauschen die Plätze in ihren Sturmreihen. Im Tor setzt Kari Jalonen natürlich wieder auf Július Hudáček.

Seit ihrer letzten Halbfinalpartie hatten die Eisbären neun Tage Pause. Im Vergleich zur letzten Partie in Mannheim macht in der vierten Sturmreihe Maxim Schäfer zugunsten von Matěj Leden Platz. Darüber hinaus hat Serge Aubin für die Position des Backup-Goalies Jonas Stettmer wieder zur Verfügung. Zwischen den Pfosten steht wieder Jake Hildebrand.

Bevor die Finalserie beginnt, ist natürlich von Interesse, wie die bisherigen Duelle während dieser Spielzeit verlaufen sind. Gleich zu Saisonbeginn gewannen die Eisbären in Köln mit 6:2. Die Haie revanchierten sich im Dezember mit einem 3:2-Erfolg hier in der Uber Arena. Einen Monat später behauptete sich der KEC auch daheim (5:3). Im letzten Aufeinandertreffen gab es im Februar einen Berliner 5:4-Heimsieg. Beide Mannschaften haben also zwei Partien für sich entschieden – und jeweils eine davon auswärts.

Köln hatte die reguläre Saison als Sechster beendet, schaffte es also ebenfalls direkt ins Viertelfinale. Dort wurden die Fischtown Pinguins Bremerhaven mit 4:2 bezwungen. In der Halbfinalserie gab es das identische Resultat. Der Weg dorthin aber war beschwerlicher, weil der Hauptrundenerste Ingolstadt trotz zwischenzeitlicher Ladehemmungen ein ernstzunehmender Gegner war. In Spiel sechs am Montag mussten die Haie zum zweiten Mal während dieser Playoffs in die Verlängerung und behielten wie schon in Spiel drei gegen Bremerhaven mit 3:2 die Oberhand.

Als Hauptrundenzweite sind die Eisbären in die Playoffs gelangt. Seither haben die Hauptstädter nur eine Partie verloren – Spiel drei in der Viertelfinalserie zu Hause gegen die Straubing Tigers (1:2). In der darauffolgenden Begegnung bestritten die Berliner ihre einzige Verlängerung, gewannen mit 4:3 und die Serie letztlich 4:1. Im Halbfinale gegen die Adler Mannheim ließ der Titelverteidiger gar nichts anbrennen und schickte die Kurpfälzer mit einen Sweep in den Urlaub.