Fazit:
Norwegen schlägt Italien hochverdient mit 3:0 und setzt damit ein dickes Ausrufezeichen in der WM-Qualifikation. Die Mannschaft von Ståle Solbakken zeigte sich in allen Belangen überlegen. Physisch präsent, spielerisch überlegt und mit einer eiskalten Chancenverwertung. Die Tore von Sørloth, Nusa und Haaland besiegelten eine bittere Pleite für die Squadra Azzurra, die offensiv im Grunde nicht stattfand. Die Kritik in den italienischen Gazetten wird nach diesem Auftritt nicht lange auf sich warten lassen. Ideenlos, verunsichert, leblos. So oder so ähnlich dürften die ersten Schlagzeilen lauten. Am Montag wartet mit Moldau eine Pflichtaufgabe auf Spallettis Team. Norwegen hingegen kann mit einem weiteren Erfolg in Estland bereits das Punktekonto auf zwölf Zähler hochschrauben.

Da ist der erste Abschluss auf das Tor! Nach einer Flanke von rechts setzt sich Lucca in der Mitte durch, setzt seinen Kopfball aber zu zentral auf den Kasten. Nyland hat die Kugel sicher.

Der spanische Unparteiische José María Sánchez Martínez hat noch etwas Lust und lässt reichlich nachspielen. Allein die Hälfte der Nachspielzeit ist bereits um und die Italiener warten derweil noch immer auf den ersten Torschuss der Partie.

Während es fußballerisch einer kleinen Blamage gleichkommt, was die Italiener am heutigen Abend auf den Rasen gebracht haben, sieht es auf anderem Untergrund deutlich besser aus. Jannik Sinner steht im Finale von Roland Garros und beschert den geschundenen Sportseelen der Italiener zumindest einen halbwegs versöhnlichen Abend.

Insbesondere die Spieler von Inter Mailand haben eine bittere Woche hinter sich. Im Anschluss an die 0:5-Klatsche im Champions-League-Finale gegen PSG setzt es am heutigen Abend erneut drei Gegentreffer, ohne selbst offensiv groß in Erscheinung zu treten. Neben Bastoni, Barella, Frattesi und Dimarco findet aber auch der Rest der Squadra Azzurra nicht ansatzweise zu Normalform.

Es geht in Richtung Schlussphase. Sørloth verlässt derweil den Platz unter Szenenapplaus, Haaland spielt derweil vermutlich durch. Wohl dem, der so eine Doppelspitze vorweisen kann. Sørloth ist mit zwanzig Treffern immerhin viertbester Torschütze der abgelaufenen La-Liga-Saison.

Die norwegischen Fans sind nachvollziehbar in bester Laune. Freed from Desire wird hier derweil seit knapp zehn Minuten in Dauerschleife gesungen.

Orsolini will nach einem Doppelpass in die Schnittstelle durchstecken, allein es ist kein Mitspieler eingelaufen. Die Offensivbemühungen der Italiener sind weiterhin äußerst dürftig.

Nusa wird unter Szenenapplaus verabschiedet. Der RB-Akteur hat nicht zuletzt mit einem Tor und einer Vorlage bei diesem Länderspiel geglänzt. Mit Bobb kommt ein ganz interessanter Mann von Manchester City. Dazu betritt Pedersen den Platz. Die Norweger haben richtig Qualität im Kader.

Mit Lucca kommt nochmal ein hoch gewachsener Stürmer. Dazu soll Orsolini seine Dribbelstärke einbringen. Beide Attribute kommen vermutlich zu spät.

Mit Østigård kommt ein ehemaliger Neapolitaner und aktueller Hoffenheimer auf den Platz.

Ajer trennt Barella mit einer ganz sauberen Grätsche von hinten vom Ball und erntet dafür Szenenapplaus im weiten Rund von Oslo.

Nicht allein des Pfostentreffers von Berge wegen sind die Norweger einem vierten Treffer deutlich näher als die Italiener einem möglichen Anschlusstreffer. Das sagt allerhand aus über die Leistungsstärke der Squadra Azzurra am heutigen Abend.

Aluminium! Ødegaard führt einen Freistoß rechts am Sechzehner kurz zu Berge aus, der ansatzlos aus der zweiten Reihe draufhält. Der Ball fliegt links an den Torpfosten. Da fehlten nur Zentimeter zu einem Traumtor des Norwegers.

Nach einem Fehlpass von Tonali geht es erneut schnell bei den Norwegern. Über wenige Stationen geht es in Richtung gegnerischer Sechzehner, wo Haaland sich schließlich in Position läuft. Debütant Coppola ist jedoch zur Stelle entschärft das Zuspiel in die Gasse per sauberer Grätsche.

Nach gut einer Stunde wartet die Squadra Azzurra weiterhin auf den ersten Torschuss der Partie. Während man hinten bereits drei Tore kassiert hat, ist man in der Offensive ausgesprochen harmlos. Es spricht derweil nicht sonderlich viel für ein Comeback wie in der Nations League gegen Deutschland, als man einen 0:3-Rückstand noch egalisierte.

5:1 steht es nach Ecken für die Norweger. In dieser Situation bedient Ødegaard den eingewechselten Berg, doch der Achter scheitert mit seiner scharfen Hereingabe. Die anschließende Ecke schickt der Kapitän der Norweger erneut aufs Tor, doch Retegui weiß auf dem kurzen Pfosten zu klären.

Parallel zu diesem Spiel läuft es beim Tennis deutlich erfreulicher für die Italiener. Im Halbfinale der French Open führt Jannik Sinner nach zwei Sätzen mit 2:0 gegen Novak Djokovic.

Gelbe Karte für Patrick Berg (Norwegen)
Nachdem Berg den gelb verwarnten Thorsby nach der Halbzeit ersetzt hat, holt sich der Achter nach nicht einmal zehn Spielminuten ebenfalls den gelben Karton ab.

Bei den Italienern wird zu Beginn der zweiten Halbzeit relativ eifrig mit den Armen gearbeitet. Das entgeht dem spanischen Schiedsrichter nicht, so dass Zappacosta und Retegui hintereinander zurückgepfiffen werden.

Gunners-Akteur Ødegaard ist zurück auf dem Platz. Die Italiener sind derweil weiter auf der Suche nach den Lücken in der norwegischen Hintermannschaft. Zur Erinnerung bleibt zu sagen, dass es der Squadra Azzurra gegen Deutschland gelang einen 0:3-Pausenrückstand noch zu egalisieren.

Ødegaard bekommt nach einem Schussversuch von Udogie den Fuß des Tottenham-Spielers ab. Der Kapitän der Norweger muss im Anschluss kurzzeitig behandelt werden, es dürfte aber weitergehen.

Mit der Einwechslung von Frattesi für Rovella dürfte die Ausrichtung im italienischen Mittelfeld offensiver werden. Auf der anderen Seite ersetzt Berg den Italien-Legionär Thorby positionsgetreu.

Halbzeitfazit:
Norwegen führt zur Pause überraschend deutlich mit 3:0 gegen Italien – und das nicht völlig unverdient. Die Skandinavier nutzten individuelle Fehler eiskalt aus und spielten schnörkellos nach vorn. Sørloth, Nusa und Haaland trafen in einer ersten Hälfte, in der die Squadra Azzurra zwar viel Ballbesitz hatte, aber kaum zwingend wurde. Defensiv präsentierte sich Italien unglaublich ungeordnet und anfällig. Wie schon zuletzt gegen Deutschland liegen die Azzurri erneut zur Pause mit drei Toren zurück. Trainer Luciano Spalletti steht nun vor einer Mammutaufgabe. Gelingt der italienischen Nationalmannschaft noch das Comeback oder droht der erste Tiefpunkt auf dem Weg zur WM 2026?

In der Nachspielzeit sehen wir das gewohnte Bild. Die Squadra Azzurra spielt sich den Ball in den eigenen Ruhen zu, erzielt allerdings kaum Raumgewinn. Zappacosta steht nach Zuspiel schließlich im Abseits.

Bereits im letzten Länderspiel in der Nations League gegen Deutschland lagen die Italiener ebenfalls zur Halbzeitpause mit 0:3 hinten. Schaffen die Italiener erneut das Comeback um diese Blamage abzuwenden?

Tooor für Norwegen, 3:0 durch Erling Haaland
Ødegaard bekommt am Mittelkreis den Ball, macht noch ein paar Schritte und steckt schließlich durch auf Haaland, der auf der Abseitslinie tanzend den richtigen Zeitpunkt erwischt, um einzulaufen. Haaland nimmt das Zuspiel an, umkurvt Donnarumma und schießt im Fallen ins leere Tor ein.

Raspadori bekommt links am Sechzehner den Ball, zieht zur Grundlinie und flankt zentral in die Mitte. Nyland ist auf dem kurzen Pfosten auf dem Posten und pflückt die Flanke runter. Mehr ist über die italienischen Offensivbemühungen nicht zu berichten.

Gelbe Karte für Morten Thorsby (Norwegen)
Der Norweger, der sein Geld beim CFC Genua verdient, sieht nach einem Trikothalten die erste Gelbe Karte in einer sehr fairen Partie.

Mamma Mia! Wie reagieren die Italiener nun auf den zweifachen Rückstand?

Tooor für Norwegen, 2:0 durch Antonio Nusa
Treffer der Marke Traumtor! Nach einem langen Ball von Keeper Nyland macht Italien-Legionär Thorsby den Ball mit einem Kontakt fest. Nusa übernimmt die Kugel, dribbelt mit Ball am Fuß in Richtung Sechzehner und lässt aus der zweiten Reihe einen wahnsinnigen Schuss los, der links oben einschlägt. Donnarumma ist erneut machtlos.

Sørloth bekommt rechts am Sechzehner das Zuspiel von Ødegaard, macht einen Schritt in die Mitte, sieht keinen freien Mitspieler und versucht es aus spitzem Winkel schließlich selbst. Donnarumma ist auf dem Posten und pariert auf dem kurzen Pfosten.

Champions-League-Finalist Bastoni hat sich derweil vertreten und muss von der medizinischen Abteilung betreut werden. Während sich Gatti im Hintergrund schon warm läuft, geht es vorerst weiter für den Inter-Spieler.

Wir nähern uns der Halbstundenmarke. Die Italiener haben weiterhin deutlich mehr Ballbesitz, wissen damit allerdings nichts anzufangen. Unter Dauerregen versucht Luciano Spalletti gestenreich Korrekturen vorzunehmen, die bis hierhin jedoch keinen Anklang auf dem Platz finden.

Mit dem Rücken zum Tor legt Retegui im Sechzehner auf Raspadori ab, der nach der Ballmitnahme jedoch einen sehr spitzen Winkel erwischt und den Ball lediglich über den Kasten befördern kann. Das war aber zumindest mal ein offensives Lebenszeichen.

Wie in dieser Situation durch Tonali versuchen es die Italiener vermehrt über Flanken aus dem Halbfeld, die bis hierhin aber allesamt ungefährlich bleiben. Es fehlt sichtlich an kreativeren Ansätzen als Halbfeldflanken, um das Offensivspiel nachhaltig zu beleben.

Mittlerweile hat sich die Ballbesitzstatistik etwas korrigiert. Dennoch stehen trotz Rückstand 65 Prozent für die Italiener zu Buche. Allein anzufangen wissen Gli Azzurri damit noch nicht allzu viel. Norwegen lauert indes auf Fehlpässe, so war auch der Ursprung des Führungstreffers.

Dieser frühe Rückstand ist die sogenannte kalte Dusche für die Italiener. Wie reagieren die Mannen von Luciano Spalletti? Bis hierhin noch gar nicht. Die Spieler der Squadra Azzurra wirken derweil etwas nervös nach der eigentlich stabilen Anfangsphase.

Tooor für Norwegen, 1:0 durch Alexander Sørloth
Nach einem Fehlpass von Bastoni im Aufbauspiel landet der Ball erneut bei Nusa, der aus der eigenen Hälfte heraus anzieht und letztlich auf den einlaufenden Sørloth durchsteckt. Der Torjäger von Atlético Madrid setzt sich gegen Debütant Coppola durch und schiebt aus kurzer Distanz gegen Donnarumma auf dem kurzen Pfosten mit links ein. Der PSG-Keeper ist noch dran, letztlich aber machtlos.

Erneut bekommt Nusa auf seiner angestammten Seite die Kugel, zieht in die Mitte, scheitert mit seinem Abschluss aus der zweiten Reihe jedoch an einer Fußabwehr von Bastoni.

Nusa bekommt auf links den Ball und lässt Zappacosta, der erstmals seit 2018 wieder für Italien auf dem Rasen steht, mit einer einfachen Finte aussteigen. Allein ein Abnehmer fehlt im Anschluss in der Mitte nach seinem Passversuch.

Die Spieler der Gli Azzurri lassen den Ball sehr ansehnlich durch die eigenen Reihen laufen und kratzen in der Ballbesitzstatistik an die 80 Prozent. Allein die Torabschlüsse gehen den italienischen Bemühungen noch ab.

Trotz hohen Pressings der Norweger macht der Abwehrriegel um Debütant Coppola einen sehr unaufgeregten Eindruck in den Anfangsminuten.

Aufgrund einiger Ausfälle auf der Position der Innenverteidiger gibt Coppola heute sein Debüt für die italienische Nationalmannschaft. Der Abwehrspieler von Hellas Verona hat es direkt mal mit Haaland und Sørloth zutun.

Die Nationalmannschaft Norwegens läuft in roten Trikots, weißen Hosen und blauen Stutzen auf, was auf die Farben der norwegischen Flagge verweisen soll. Die Squadra Azzurra spielt am heutigen Abend in den weißen Auswärtstrikots.

Los geht's! Der spanische Unparteiische José María Sánchez Martínez gibt das Spielgerät frei.

Ein wegweisendes Spiel steht bevor. Norwegen will bei der kommenden Weltmeisterschaft das Comeback auf der Weltbühne geben, für Italien geht es um nicht weniger als die Rehabilitierung einer ganz großen Fußballnation. Ab 20:45 Uhr rollt der Ball in Oslo.

Das letzte Mal, dass Norwegen gegen Italien gewinnen konnte, liegt fast auf den Tag genau 25 Jahre zurück. Ein Freundschaftsspiel mit John Carew als einzigen Torschützen. Damals standen bei den Azzurri Legenden wie Buffon, Maldini, Nesta, Totti und Del Piero auf dem Platz. Namen, die heute noch nicht nur bei Fußball-Nostalgikern in Erinnerung bleiben.

Das heutige Duell wird auch in Deutschland mit Interesse verfolgt. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat ein Auge auf das Spiel, denn der neunte Platz in der FIFA-Weltrangliste steht auf dem Spiel. Dieser ist entscheidend für die Einteilung in die Lostöpfe bei der WM-Auslosung. Momentan liegt Italien knapp vor Deutschland.

Für Italien kommt erschwerend hinzu, dass die Defensive etwas ausgedünnt ist. Francesco Acerbi verzichtete nach zweieinhalb Jahren ohne Länderspiel-Einsatz auf eine erneute Berufung, aus mangelndem Respekt, so der Inter-Spieler. Mit Buongiorno und Calafiori fehlen damit gleich drei weitere potenzielle Stammkräfte in der Innenverteidigung. Klassischer Catenaccio ist also kaum zu erwarten. Immerhin bewies das Team zuletzt beim 3:3 gegen Deutschland in der Nations League neue offensive Impulse, wenngleich 19-Tore-Mann Kean von der Fiorentina verletzt fehlt. Dafür stürmt der Serie-A-Torschützenkönig Retegui von Beginn an.

Die Stimmungslage bei den Skandinaviern ist wunderbar. Zwei klare Siege zum Auftakt, 5:0 gegen Moldau und 4:2 gegen Israel, haben das Team von Ståle Solbakken in eine hervorragende Ausgangslage gebracht. Mit Haaland, Ødegaard und weiteren klangvollen Namen wie dem Dortmunder Ryerson, Sørloth und Nusa verfügt Norwegen über eine goldene Generation, die den Sprung zur ersten Weltmeisterschaft seit 1998 schaffen soll. Die Bilanz der letzten Spiele unterstreicht die Ambitionen. Sechs der vergangenen sieben Partien konnten gewonnen werden, Selbstvertrauen ist also reichlich vorhanden.

Trainer Luciano Spalletti, einst gefeierter Meistercoach mit dem SSC Neapel, steht nun unter gewaltigem Druck. "Wir haben die Pflicht, diese Aufgabe zu erfüllen", sagte der 66-Jährige im Vorfeld der Partie. Ein Fehlstart gegen Norwegen könnte in der engen Gruppe I fatale Folgen haben und würde den Gastgebern auf der anderen Seite ein ordentliches Polster verschaffen.

Es steht ein Schlüsselspiel in der Qualifikationsgruppe I zur Fußball-Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Mexiko und Kanada an. Für die Squadra Azzurra steht sehr viel auf dem Spiel. Seit der WM 2014 in Brasilien ist Italien auf der größten Bühne des Weltfußballs nicht mehr vertreten gewesen. Ein Umstand, der dem viermaligen Weltmeister kaum gerecht wird. Auch wenn man 2021 noch den EM-Titel holen konnte, folgte zuletzt bei der Europameisterschaft 2024 ein enttäuschender Auftritt mit dem frühen Aus im Achtelfinale gegen die Schweiz.

Luciano Spalletti tauscht seine erste Elf im Zuge des 3:3-Unentschieden in der Nations League gegen Deutschland gleich auf fünf Positionen. Coppola und Napoli-Kapitän Di Lorenzo rücken neben Bastoni in die Dreierkette, während Zappacosta die rechte Schiene bespielt. Rovella rückt anstelle von Ricci zwischen Barella und Tonali ins zentrale Mittelfeld. Raspadori spielt als hängende Spitze hinter Retegui. Maldini und Kean fehlen neben den etatmäßigen Innenverteidigern Buongiorno und Calafiori verletzt.

Der Nationaltrainer Norwegens Ståle Solbakken wechselt nach dem 4:2 Sieg auf neutralem Boden gegen Israel auf zwei Positionen. Ex-Unioner Thorsby und RB-Spieler Nusa rücken für Berg und Schjelderup in die erste Elf einer 4-4-2-Formation, in der Haaland und Sørloth die Doppelspitze geben.