Medvedev gewinnt völlig verdient zum fünften Mal in Folge gegen Zverev und stellt im direkten Vergleich auf 14:7 Siege. Der ehemalige Weltranglisten-Erste erlaubte sich nur 14 Unerzwungene Fehler (Zverev 24, 17 davon auf der Vorhand) und gewann 63 von 109 Punkten. Für Medvedev geht es im Halbfinale gegen Learner Tien weiter.

Medvedev hängt sich ordentlich rein und ringt Zverev den nächsten Vorhand-Fehler ab - dieses Mal trudelt der Ball quer über das Feld ins Seitenaus. Danach fehlt dem Deutschen die Körperspannung sodass er den zweiten Ball ins Netz befördert. Anschließend punktet der Hamburger mit einem Serve-and-Volley, vergibt beim erneuten Versuch - einen Punkt später - aber den Rückhand-Volley. Medvedev bedankt sich, nutzt daraufhin den ersten Match-Ball und zieht ins Halbfinale ein.

Die Wut im Bauch des Deutschen ist spürbar und seine Vorhand weiterhin außer Kontrolle. Direkt die ersten beiden Punkte vergibt Zverev erneut auf der Vorhand, die in beiden Fällen über die Grundlinie hinaus fliegt. Auf der anderen Seite zeigt Medvedev sein gewonnenes Selbstvertrauen durch ein Ass nach Außen und einem abschließenden Service-Winner.

Zwei Punkte in Folge lässt Zverev auf der Vorhand liegen, scheitert am Netz und der Feldbegrenzung, sodass Medvedev einen zweiten Versuch für das Break unternehmen darf. Dem Russen gelingt der Return und er hält sich lange genug im Ballwechsel, bis Zverev wieder eine Vorhand misslingt. Medvedev erhält sein Break und der Schläger von Zverev macht erneut Bekanntschaft mit dem Court.

Der zweite Satz verlief bis dato ohne jeglichen Break-Ball. Zverev serviert im zweiten Abschnitt konstant (88 Prozent erste Aufschläge im Feld), ist in langen Ballwechseln aber weiterhin der schwächere Spieler. Zwei Mal kratzt Medvedev in diesem Spiel einen Angriffsbeil seines Kontrahenten von der Linie und bringt anschließend einen Vorhand-Passierball über die Netzkante. Er verdient sich einen Break-Versuch, den der Hamburger aber erstmal wieder mit einem Serve-and-Volley abwehrt.

Auf der Suche nach Lösungen gegen den Aufschlag von Medvedev erhält Zverev wieder Unterstützung vom 29-Jährigen, der plötzlich wieder einen Doppelfehler im Spiel hat. Die Nerven behält der Russe jedoch beisammen, serviert kurz darauf wieder ein Ass und erlangt die Kontrolle über sein Aufschlagspiel zurück.

Nur knapp verpasst Medvedev mit einem Vorhand-Return um das Netz die Außenkante der Seitenlinie. Der 29-Jährige macht es dem Deutschen weiterhin nicht leicht, die eigenen Aufschlagspiele zu gewinnen und sichert sich mit etwas Beihilfe von der Netzkante den Punkt zum 30:30. Wieder scheitert der Russe danach mit einer versuchten Vorhand um die Netzkante und verliert kurze Zeit später das enge Rennen um dieses Zverev-Spiel.

Die nächsten längeren Rallyes finden statt - wieder mit dem besseren Ende für Medvedev, der nun zwölf von 17 Rallyes mit neun oder mehr Schlägen für sich entschieden hat. Zverev kann dieses Aufschlagspiel wieder nicht gefährden und findet einfach keine Konstanz auf der eigenen Vorhand (10-1 Unforced Errors).

Findet Zverev nicht den Weg ans Netz, ist Medvedev weiterhin der wesentlich konstantere Spieler. Die ehemalige Nummer Eins der Welt startet gerne aus einer tiefen Return-Position und sucht von dort aus im Laufe der Rallyes den Weg an die Grundlinie. Zverev verpasst zum Wiederholten Male den Sweet-Spot auf der Vorhand, sodass ihm der Ball ins Seitenaus rutscht. Mitten in eine seiner schwächeren Phasen punktet der Hamburger mit einer starken Vorhand-Cross und entgeht einer kritischen Situation bei eigenem Aufschlag.

Gleich in seinen ersten Return legt Zverev viel Dampf, kann die folgende Rallye jedoch nicht für sich entscheiden und scheitert erneut mit einer Vorhand im Netz. Darauf leistet sich Medvedev einen seiner seltenen Vorhand-Fehler in diesem Duell. Davon unbeeindruckt serviert der Russe im Anschluss einen Service-Winner durch die Mitte. Wieder ist bei Zverev der Frust erkennbar, als er gestikulierend mit seiner Box kommuniziert.

Zverev bleibt seiner Linie in diesem Match treu, startet bei eigenem Aufschlag wieder mit dem Weg ans Netz und voliert dort souverän zum Punktgewinn. Diese Variante klappt wenig später erneut und verhilft dem 28-Jährigen zu einem souveränen Spielgewinn.

Medvedev verdient sich den ersten Satz, gewinnt 22 von 30 Punkten nach eigenem Aufschlag und leistet sich im Vergleich zum Deutschen weniger Unerzwungene Fehler (8:12). Vor allem die Vorhand bereitet Zverev im ersten Satz große Probleme (6 Unforced-Errors).

Alles andere als Zufrieden ist Zverev mit seiner Vorhand. Seinen sieben Vorhand-Fehlern steht kein einziger Vorhand-Fehler auf der anderen Seite gegenüber. Voller Frust wirft der 24-fache ATP-Titelträger seinen Schläger auf den Court und nimmt danach den Satzverlust hin. Vorher gewinnt der Hamburger jedoch noch einen weiteren Vergleich am Netz.

Immer wieder streut Zverev das Serve-and-Volley ein. Bisher hat er sieben von neun Punkte am Netz gewonnen. Überzeugend bringt sich der Deutsche in diesem Aufschlagspiel immer wieder in Position für den entscheidenden Gewinnschlag und zieht den Schläger mit voller Wucht durch.

Der Deutsche versucht in diesem Return-Spiel erneut eine mutige Schläge, bringt die gelbe Filzkugel flach über die Netzkante und wählt offensive Feldpositionen. Medvedev hält seinen Fokus jedoch oben, bringt einen Vorhand-Passierball sauber an Zverev vorbei ins Feld und gewinnt ohne größere Schwierigkeiten.

Medvedev hält an diesem Aufschlagspiel von Zverev überhaupt keine Aktien und geht ohne Punktgewinn vom Feld. Seinen Returns fehlt es an der richtigen Länge. Es sind aber auch die Präzisen Angaben vom Deutschen, die in diesem Durchgang herausstechen.

Seinen Mut verliert der Deutsche ob der vergebenen Chancen allerdings nicht. Während der nächsten Rallye übernimmt der Weltranglisten-Dritte erneut die Initiative, bahnt sich den Weg ans Netz und schließt mit der Vorhand sauber in die freie Ecke ab. Wie kurz zuvor reagiert sein russischer Kontrahent plötzlich mit grandiosen Aufschlägen und bringt dann das Service-Game durch.

Sofort will der Deutsche sein Break wieder zurückerobern und startet hervorragend in das anschließende Return-Spiel. Der Olympiasieger von 2021 geht nach einem formidablen Rückhand-Return mit 30:0 in Führung und erhält direkt hinterher einen weiteren Doppelfehler von Medvedev. Der Russe wehrt den ersten von drei fälligen Break-Bällen in einer Rallye über 17 Schläge ab und profitiert danach von einem Vorhand-Fehler seines Kontrahenten. Die dritte Break-Chance wehrt Medvedev mit einem Ass durch die Mitte ab.

Zverev hadert weiterhin mit seiner Aufschlagquote (50 Prozent erste Aufschläge), liegt damit aber immer noch über der Rate von Medvedev (36 Prozent). Zudem erlaubt sich der Hamburger zu viele einfache Fehler. Er serviert einen harten Aufschlag durch die Mitte, geht diesem Ball konsequent nach, befördert den nachfolgenden Schmetterball aber ins eigene Feld. Medvedev geht der sich daraus resultierenden Chance nach und erarbeitet sich einen ersten Break-Ball. Zverev zieht während der Rallye eine Vorhand quer über das Feld, aber mitten ins Netz - Break für Medvedev.

Wieder kommt Medvedev nicht ohne Doppelfehler durch sein Aufschlagspiel - dieses Mal sind es sogar zwei Fehler die Sorte. Der Russe gewinnt dafür aber eine ansprechende Rallye über 15 Schläge und schließt das Aufschlagspiel mit einem eingesprungenen Rückschlag-Winner stilvoll ab.

Nahezu ohne ersten Aufschlag gewinnt auch Zverev sein erstes Service-Game, wenngleich wesentlich knapper als sein Kontrahent. Das Publikum zeigt sich früh begeistert und freut sich über jeden erlaufenen Ball. Früh im Match zeigen beide Spieler großen Einsatz.

Medvedev eröffnet den 21. Vergleich zwischen den beiden Kontrahenten mit einem Aufschlagspiel. Medvedev gibt nur einen Punkt ab - den über einen Doppelfehler - und serviert ansonsten konstant und ohne Probleme.

Zverev hat in der ersten Runde einen glatten 2:0-Sieg gegen Lorenzo Sonego gefeiert, nachdem er zuvor drei aufeinanderfolgende Matches verloren hatte. In der zweiten Runde arbeitete sich der Hamburger durch ein intensives Drei-Satz-Match gegen Corentin Moutet (7:5, 3:6, 6:3). Medvedev zeigte sich wieder in etwas besserer Form und gewann sowohl gegen Cameron Norrie (6:3, 6:4) als auch Alejandro Davidovich Fokina (6:3, 6:3) ohne Satzverlust.

Die beiden Kontrahenten haben im Laufe der vergangenen Jahre eine große Rivalität auf der Tour entwickelt und mittlerweile 20 Matches ausgefochten. Medvedev führt den direkten Vergleich mit 13-7 Siegen an und zuletzt vier aufeinanderfolgende Duelle gewonnen.

Herzlich willkommen zum letzten Viertelfinale der China Open 2025 zwischen Daniil Medvedev und Alexander Zverev.