Wenn Siegemund einmal zu kurz gerät von der Grundlinie, ist Schneider direkt da und attackiert mit der Vorhand erfolgreich. Nach vier gespielten Punkten heißt es 30 beide. Wenig später hallt ein "Come on" von Schneider über Court 5. Ursächlich dafür ist ein Vorhandfehler der Deutschen, den die Russin mit ihrem druckvollen Spiel erzwungen hatte. Nach 0:2 Rückstand, führt die Russin jetzt auf einmal mit Break vor 3:2.

Nach drei gespielten Servicegames ist wieder alles in der Reihe. Jetzt schlägt Schneider zum 2:2 auf und profitiert beim ersten Punkt von einem einfachen Volleyfehler am Netz, nachdem sie zunächst einen Stoppball der Russin stark erlaufen hatte. Dieser erste Ball scheint Siegemund viel Kraft gekostet zu haben, sodass Schneider mit dem zweiten Ass ausgleichen kann. Es bleibt völlig unvorhersehbar, in welche Richtung sich die Partie entwickelt.

Die Deutsche spielt jetzt wie im Rausch und konnte von den letzten 10 Ballwechseln ganze neun für sich entscheiden. Es bleibt aber ein Auf und Ab! Siebte Doppelfehler führt zum 15:40 und das Momentum scheint wieder dahin zu sein. Doch dann kommt es zur längsten Ralley der Partie, einer wahren Energieleistung, mit der Siegemund auf 30:40 verkürzen kann. Das Spiel holt sich dann aber doch die Russin mit einem schwierigen Überkopfball.

Schneider hat Probleme und auch die Punkte fünf und sechs in diesem Satz gehen an die 37-Jährige, inklusive erfolgreichem Vorhand-Volley. Mit einem Vorhand-longline-Winner holt sich Siegemund tatsächlich direkt das erste Break zum 2:0. Schneider zeigt daraufhin keine Emotion.

Siegemund beginnt zu servieren und erwischt einen guten Start: zwei erste Aufschläge samt zweier Returnfehler bedeuten das 30:0. Kein Vergleich noch zum Beginn des zweiten Satzes, bei dem sie ihren Aufschlag direkt zu null abgeben musste. Dieses Mal behält sie zu null die Oberhand.

Schneider gelingt es nach einem vogelwilden zweiten Satz auf 1:1 zu stellen. Beide Spielerinnen hatten ihre Hochs und Tiefs und profitierten jeweils und zahlreichen unerzwungenen Fehlern ihrer Gegnerin. Nach 1:52min geht es nun in einen entscheidenden dritten Durchgang.

Am Ende holt sich Schneider mit dem dritten Satzball dann doch noch den Ausgleich!

Schneider gelingt es einfach nicht auszuservieren! Siegemund rückt aggressiv ans Netz vor und vollendet mit einem Volley zu einem weiteren Breakball, den Schneider wiederum mit dem ersten Ass abwehrt.

Schneider serviert zum Satzausgleich und tut dies erst äußerst souverän, muss dann aber doch aufgrund zweier leichter Fehler über 30 beide. Es bleibt ein Wechselbad der Gefühle, in dem beide Spielerinnen mit ihrer Leistung zu hadern scheinen. Symptomatisch bekommt Siegemund tatsächlich nochmal Breakball, den sie jedoch mit einem Rückhand-Return ins Aus vergibt.

Mit einer krachenden Vorhand cross aus der Mitte holt sich Schneider den Satzball, kann diesen jedoch zunächst aufgrund eines unerzwungenen Fehlers nichts nutzen. Mit zwei guten ersten Aufschlägen, einem Ass und einem Servicewinner verkürzt Siegemund schließlich auf 2:5.

Das dritte Ass besorgt das 15:0 für Siegemund - eine Rückhand unter Druck ins Netz das 15 beide. Der bereits 14. Unforced Error in diesem Satz für die Deutsche (Schneider steht bei gerade einmal sechs). Bei 30 beide landet eine Vorhand longline von Schneider knapp neben der Seitenlinie. Da Siegemund dann jedoch wiederholt mit der Rückhand im Netz landet heißt es wieder 40 beide.

Wer vermutet hat, Siegemund würde den Satz nun abschenken, der sieht sich getäuscht. Die Wimbledon-Viertelfinalistin kämpft um das Rebreak, spielt jedoch bei 30:15 einen ein Lob ins Aus und chipt dann noch einen Return hinter die Grundlinie, sodass am Ende doch das 5:1 für Schneider auf der Anzeigetafel steht.

Nach längerer Zeit mal wieder ein richtig deutliches Aufschlagspiel, auch wenn Siegemund - denkste! Bei 30:0 unterläuft der 37-Jährigen ihr bereits fünfter Doppelfehler, dem ein Vorhandfehler ohne Not folgt. Der sechste Doppelfehler führt zur Chance auf das nächste Break zugunsten Schneiders, dass mit einer Rückhand ins Netz besiegelt wird. So heißt es 1:4 aus Sicht der Deutschen.

Die Weltranglisten-52. bleibt initiativ, bleibt aber mit der Rückhand im Netz hängen. Da ist der Vorteil erstmal dahin. Bei Einstand muss die Russin über den Zweiten, profitiert aber von einem Rückhand-Unforced-Error der Deutschen. Am Ende landet auch noch eine Vorhand hinter der Grundlinie zum Spielgewinn Schneiders. 2:3.

Wow! Siegemund returniert mit der Rückhand in die Vorhand der Russin, die nicht lange fackelt und den Ball schnurgerade longline zurück in die Hälfte der 37-Jährigen donnert. Das nächste Highlight gehört dann aber der Deutschen, die einen schwierigen Lob von der Grundlinie genau hinter ihre Kontrahentin spielt. Breakball Siegemund!

Siegemund steckt jedoch nicht auf und passiert die Russin am Netz mit einer Vorhand. Bei Einstand kassiert die Außenseiterin eine Time Violation, was ihr jedoch nichts auszumachen scheint: zwei erste Aufschläge führen dann doch noch zum Spielgewinn.

Ein toller Vorhand-longline-Return der Russin landet genau auf der weißen Linie und ist unerreichbar für die 37-Jährige. Jetzt gelingt es der Russin auch mal Siegemund von der Grundlinie aus am Netz zu umspielen. Schnell steht es 0:30. Wenig später misslingt der Deuschen ein weiterer Doppelfehler - ihr Dritter.

Jetzt hat die Deutsche Pech, dass ein Vorhandstoppversuch an der Netzkante hängen bleibt und auf 15 beide stellt. Ein Returnfehler auf der Rückhand besorgt schließlich den Spielball für Schneider, den sie über eine flotte 1-2-Komination abschließt. Die Russin bestätigt das Break zum 2:0.

In der Satzpause hatte Siegemund den Court in Richtung Toilette verlassen, während ihre Kontrahentin auf dem Platz verweilte. Ganze elf Minuten liegen zwischen dem letzten Punkt des ersten und dem ersten Punkt des zweiten Satzes. Der ging jetzt übrigens an die 21-Jährige. Ein Doppelfehler bringt das 0:30 aus Sicht der Deutschen. Dann segelt auch ein Vorhand-Angriffsball weit ins Aus und stellt die Weichen sofort in Richtung Break Schneider, die sich nicht lang bitten lässt und eine wuchtige Vorhand zum 1:0 vollendet.

Nach einer knappen Stunde Spielzeit holt sich Laura Siegemund im Tiebreak (7:3) den ersten Durchgang. Nachdem beide Spielerinnen zunächst nahezu ohne Gegenwehr durch ihre Aufschlagspiele zu marschieren schienen, häuften sich Mitte des Satzes die Breaks. Schneider war über weite Strecken des Satzes die aktivere, mutigere, aber auch fehleranfälligere Spielerin. Dieser Umstand kostete sie am Ende auch den Tie-Break.

Das ist der Satzgewinn! Zunächst unterläuft Siegemund zwar noch ihr zweiter Doppelfehler der Partie, dann aber geht die Deutsche im Anschluss an eine längere Grundlinienralley mutig vor ans Netz und holt sich dort drei Satzbälle, von denen sie den ersten mit einer Vorhand cross genau ins Grundlinieneck für sich entscheidet.

Zwei weitere Unforced Errors der Russin besorgen das 4:0 und den achten Punkt in Folge für Siegemund. Und auch der neunte gehört der Deutschen, da Schneider einfach nicht an der 37-Jährigen am Netz vorbei kommt mit ihren Passierbällen. Die erprobte Doppelspielerin wechselt dabei auch einmal gekonnt auf die linke Hand und volliert so zum 5:0.

Nach einem Doppelfehler der Russin heißt es 1:0 für die Weltranglisten-52. Auch der zweite Ballwechsel geht nach einer erfolgreichen Stopp-Lob-Komination an die Deutsche, die hier einen Start per excellence erwischt.

Nachdem sie vor Kurzem noch selbst zum Satzgewinn aufschlug, muss Siegemund nun ihr Service halten, um überhaupt in den Tie-Break zu kommen. Der Auftakt gelingt schonmal mit einem Ass durch die Mitte. Nachfolgend serviert die Außenseiterin clever nach außen und rückt nach dem Return ans Netz, wo sie keine Probleme hat den Punkt per Smah abzuschließen. 40:0. Mit einem Vorhand-longline-Winner schreitet auch Siegemund schließlich in den Tie-Break.

Schneider hat ihr Niveau wieder deutlich angehoben und scheint das verpasste Break bei 3:4 abgeschüttelt zu haben. Auf der anderen Seite hat Siegemund weiterhin massive Schwierigkeiten mit dem Druck ihrer Gegnerin. Mal wieder geht ein Aufschlagspiel zu null an die Servierende.

Siegemund serviert jetzt tatsächlich zum Satzgewinn - 16:00 Ortszeit. Nach wie vor ist ihre linkshändige Widersacherin die aktivere Akteurin und wird dieses Mal auch dafür belohnt. Ein Vorhand inside-out landet genau auf der Seitenlinie und ist für die Deutsche nichtmehr zu returnieren. Auch in der Folge hat Schneider eine sehr gute Länge und erwischt die Deutsche auf der Grundlinie auf dem falschen Fuß. Es gibt erneut drei Breakbälle, von denen erneut direkt der erste per gefühlvollem Rückhandstopp sitzt. 5:5.

Wie gelingt es Schneider die verpasste große Chance auf das Break abzuschütteln? So semi! Ein weiterer einfacher Rückhandfehler ins Seitenaus führt zum 15:30, eine Vorhand fast in den Fangzaun zum Break für Siegemund. Das war einfach viel zu wild von der Russin, der man den Frust aus dem vorherigen Spiel deutlich anmerkt.

Beim ersten hat die Deutsche dann Glück, dass Schneider ohne Not mit der Rückhand ins Netz schlägt, beim zweiten schien der Punkt eigentlich schon verloren nach einem schlechten Stoppball mit der Vorhand. Die 37-Jährige hat jedoch Glück, dass sie den anschließenden Angriffsschlag ihrer Gegnerin parieren kann und sogar selbst am Netz überspielt. Am Ende holt Siegemund dann auch das 4:4 Dank zweier Unforced Errors ihrer Gegnerin.

Im so wichtigen siebten Aufschlagspiel wird es wieder eng für Siegemund. Schneider antizipiert jetzt besser im Return und reduziert so erheblich die Zahl freier Punkte für die Deutsche, der nun auch zu viele einfache Fehler von der Grundlinie passieren. Wieder gibt es zwei Breakchancen für die Russin.

Durch zwei Unkonzentriertheiten der 1,70m großen Russin, steht es nach kurzer Zeit 15:30 aus Sicht der Aufschlägerin. Direkt danach schlägt die 21-Jährige auch noch eine Vorhand ohne Not ins Netz und sieht sich aus dem Nichts ebenfalls zwei Breakbällen gegenüber, von denen Siegmund, wie Schneider zuvor, den ersten unmittelbar nutzen kann. Die 37-Jährige ist mutig und punktet dabei mit einem Vorhand-cross-Winner aus der Feldmitte. Nur noch 3:4!

Wenig später heißt es dann auch Breakball Schneider, da Siegemund ein Vorhandstopp ins Netz segelt. Der erste Breakball sitzt direkt für die Favoritin, die dabei aber maßgeblich von einem Doppelfehler der Deutschen profitiert. Ärgerlich, lief der Aufschlag im Match bisher doch eigentlich so gut.

Mit einem früh genommenen Vorhandball setzt Siegemund Schneider gut unter Druck. Die Russin kann die Kugel zwar gerade so noch errreichen, jedoch nur noch per Slice ins Netz befördern. Auch der zweite Punkt geht an die Deutsche. Es bleibt dabei, kommt der erste Aufschlag, macht die Weltranglisten-52. zu 100% den Punkt. In Folge dessen ist die Russin die mutigere Spielerin: auf einen Rückhand-longline-Winner folgt ein erzwungener Fehler auf der Vorhand bei der Deutschen. Deuce!

Es wird erstmalig etwas knapper bei Aufschlag Schneider. Bei 30:15 donnert die Russin eine Vorhand cross genau ins Eck - Siegemund kann nur hinterherschauen. Beim nächsten Punkt profitiert die 37-Jährige von einem leichten Fehler ihrer Gegnerin, die eine Rückhand ins Aus setzt zum 40:30. Das Spiel geht dann aber dennoch an die Russin, da Siegemund aus der Rally mit der Rückhand ebenfalls zu lang gerät.

Neues Spiel, altes Muster. Dieses Mal ist es Schneider, die im Return fehlerhaft agiert und mit zwei Schlägen ins Grundlinienaus ein weiteres Aufschlagspiel zu null zugunsten der Deutschen produziert. 2:2. Man darf gespannt sein, wann das erste Mal eine Spielerin auch nur in die Nähe eines Breaks kommt.

Beide Spielerinnen geben sich hier zu Beginn überhaupt keine Blöße. Siegemund hat bis dato enorme Probleme mit dem Tempo der Aufschäge ihrer Gegnerin. Da diese sich bisher zudem auf ihr erstes Service verlassen kann, steht symptomatisch der nächste Spielgewinn zu null.

Wie eben Schneider, gibt sich auch die leichte Außenseiterin keine Blöße und kann ihr Aufschlagspiel sogar zu null gewinnen. Dreimal kommt der erste Aufschlag, dreimal macht Siegemund ganz schnell den Punkt. Nach gerade einmal zwei Minuten steht es 1:1.

Die Russin erwischt einen Start nach Maß, trifft viele erste Aufschläge und hat nur in einem einzigen Ballwechsel das Nachsehen, bei dem sie von der Deutschen mit einer Rückhand longline kalt erwischt wird.

Popyrin hat soeben den dritten Satz gewonnen und steht in der nächsten Runde. In wenigen Minuten dürfte es dann also auch endlich für Laura Siegemund und Diana Schneider losgehen.

Momentan läuft auf Court 5 noch ein Erstrundenspiel der Herren. Der Australier Alexei Popyrin führt dabei mit 2:0 in Sätzen gegen den Finnen Emil Rusuuvuori.

Die Protagonistinnen des heutigen Abends trafen in der Vergangenheit zwei Mal aufeinander – beide Male auf Hardcourt, beide Male hieß die Gewinnerin Laura Siegemund. Anzumerken ist dabei jedoch, dass die Ergebnisse jeweils aus dem 2023 stammen, der Saison, in der Schneider auf der WTA-Tour debütierte.

Gegnerin der Deutschen ist die erst 21 Jahre junge Diana Schneider aus Russland. Die an Position 20 Gesetzte blickt dabei auf eine überaus erfolgreiche vergangene Woche zurück, welche mit dem Turniersieg beim WTA 500er in Monterrey gekrönt wurde. Im Finale besiegte die 1,70m große Schneider Landsfrau Ekatarina Alexandrova mit 6:3, 4:6 und 6:4, nachdem sie zuvor auch schon Alycia Parks und Elise Mertens in die Schranken weisen konnte. Trotz ihres jungen Alters geht die Russen bereits in ihren dritten Grand Slam auf US-Amerikanischem Boden. Nachdem 2023 schon in der Qualifikation Schluss war, stand im letzten Jahr ein Achtefinaleinzug zu Buche.

Die 37-jährige Deutsche, die vor ein zwei Monaten noch beim Rasenklassiker in Wimbledon mit ihrem Viertelfinaleinzug bundesweit für Schlagzeilen sorgte, hat seit dem Beginn der Hartplatzsaison mit ihrer Form zu kämpfen. Bei den National Bank Open war in der zweiten Runde gegen die Amerikanerin Madison Keys Schluss (2:6, 1:6), in Cincinnati zuletzt sogar schon im Auftaktmatch (4:6, 4:6 versus Anastasia Potapova). Ob sich die Leistungskurve gerade jetzt bei den US Open hebt, darf zumindest in Frage gestellt werden. Bei ihren drei letzten Teilnahmen gelang es der Weltranglisten-52. nicht ein Match für sich zu entscheiden. Das bisher beste Ergebnis datiert bereits aus dem Jahr 2016, als Siegemund bis in die Dritte Runde vorstieß.

Herzlich willkommen zum Erstrundenspiel bei den US Open zwischen Laura Siegemund und Diana Schneider. Los geht es um circa 20:30 auf Court 5.